Samstag, 27. September 2008

MORSLEBEN oder noch mehr ASSE im Ärmel

Seit 10 Jahren ist das Salzbergwerk unter Morsleben und Beendorf als Atommülltonne geschlossen und wartet auf die Verfüllung, bisher wurden lediglich einige Hohlräume aufgrund von „Gefahrenabwehrmaßnahmen“ aufgefüllt. Ein Viertel bleibt sowieso unverfüllt.
„Die Kosten für die Stilllegung des ERAM werden auf etwa 1,2 Milliarden Euro geschätzt. Insgesamt wird das Projekt Morsleben etwa 2,3 Milliarden Euro Kosten verursachen. Da während der Einlagerungsphase von 1994 bis 1998 nur etwa 138 Mio. Euro Einnahmen von Abfallverursachern erzielt wurden, werden die Gesamtkosten für diese einigungsbedingte Altlast fast vollständig aus staatlichen Mitteln zu tragen sein.“
Quelle: BfS

Fast 90% der radioaktiven Abfälle stammen aus KKWs (ca. 1/3 aus DDR-Zeiten).
Die Betreiber haben diese Energie augenscheinlich verschenkt und nun muss der Michel eben dafür blechen. Auch wenn Gesetze etwas anderes beschreiben.
„Die Finanzierung insbesondere der Planung und Errichtung von Endlagern nach § 9a Abs. 3 Satz 1 AtG erfolgt durch Beiträge der Abfallverursacher (§ 21b Abs. 1 AtG) (…)
Nach § 21a AtG werden von den Ablieferungspflichtigen Kosten (Gebühren und Auslagen) für die Benutzung von Anlagen des Bundes nach § 9a Abs. 3 erhoben.“
Quelle: BMU

In der riesigen Grubenanlage strahlen fast 40.000 m³ radioaktive Abfälle mit einer geschätzten Gesamtradioaktivität von mehr als 2/3 der Strahlungsmenge die 1986 in Pripyat frei wurde.
Trotz der unabsehbaren Gefahren, wie Wassereinbruch, Rissbildung, Setzung, Firstbruch und weiteren Schwächen gelten Salzstöcke bei den Betreibern von Endlagern als sicher.
„Im Südfeld haben sich Risse gebildet, im Zentralteil ist ein Salzbrocken mit einem Gewicht von 5.000 Tonnen aus der Decke eines Abbaues heruntergebrochen. (…)Denn obwohl Morsleben ein sehr stabiles Bergwerk ist, gibt es langfristige Gefahren. “
Quelle: BfS

Auch wenn man meinen könnte, dass man für eine gewisse Zeit, in Sicherheit wäre, täuscht man sich da. Schon jetzt tritt radioaktiv belastete Abluft aus den Schächten.
„Es ist technisch nicht möglich, die Luft aus den Einlagerungsbereichen abzusaugen und vollständig über Schacht Bartensleben abzuleiten. Ein geringer Teil der radioaktiven Gase und Partikel gelangt mit den Abwettern in die Grube Marie und wird dort über den Schacht abgegeben.

Die Art und Menge der mit den Abwettern in die Umgebung abgeleiteten radioaktiven Stoffe werden bisher am Schacht Bartensleben und auf den Verbindungsstrecken zur Grube Marie messtechnisch erfasst und im Hinblick auf die Einhaltung der zulässigen Werte kontrolliert.“
Quelle: BfS

Überwacht, gemessen und kontrolliert, abgeleitet über einen 30 Meter hohen Kamin.
Wäre die Konzentration in Bodennähe etwa zu hoch, wenn der Kamin niedriger wäre?

Danke für billige, aber weder preiswerte noch sichere Energie.

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